Dezember 2019
Für den Namen unserer Rubrik "Klein trifft groß" hätten wir rein optisch keine besseren Protagonisten als die zehnjährige Isabella Castiglione und dem 1,96 Meter großen Weltklasse-Ringer Mijaín López Núñez finden können. Während Isabella in der Klasse bis 28 Kilogramm antritt, ist der kubanische Ausnahmeathlet Lopez in der 130 Kilogramm Kategorie seit Jahren das Maß aller Dinge.
Im klassischen tabellarischen Lebenslauf hätte Mijaín López Núñez bei der Auflistung seiner Erfolge sicher Probleme, alles auf einer Seite unterbringen zu können. Der dreifache, fünffache Weltmeister und mehrfache Pan-Amerika-Meister hat bereits sämtliche Erfolge eingestrichen, die man als Ringer seiner Stilart erringen kann. Zurecht gilt der 1,96 Meter große Athlet in Fachkreisen als der wohl beste Schwergewichtsringer der Welt. Um seinen Ruhm als lebende Legende endgültig zementieren zu können, fehlt dem 37-jährigen Kubaner nur noch der Gewinn einer weiteren Goldmedaille. Bei den bevorstehenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 könnte López den legendären Russen Alexander Karelin übertrumpfen. Noch gilt der "Bär aus Sibirien" mit dreimaligem Olympiagold und einer Silbermedaille als erfolgreichster Schwergewichtsringer aller Zeiten.
Isabella Castaglione: Mijain, wie bist Du eigentlich damals zum Ringen gekommen? Mijain Lopez Nunez: Das hat eigentlich alles mit meinen Brüdern angefangen. Die haben mit dem Boxen angefangen und ich bin da anfangs mit dabei gewesen. Als ich dann zehn Jahre alt gewesen bin, habe ich mich aber fürs Ringen entschieden.
Isabella: Was waren Deine größten Erfolge bisher?
ML: Ich habe dreimal Gold bei den Olympischen Spielen gewonnen. 2008, 2012 und 2016 war ich dreimal hintereinander erfolgreich. Und bei den Weltmeisterschaften habe ich insgesamt fünfmal Gold geholt. Das war 2005, 2007, 2009, 2010 und zuletzt 2014. Außerdem habe ich bei den Panamerikanischen Spielen fünf weitere Goldmedaillen gewonnen, zuletzt in diesem Jahr.
Isabella: Gibt es einen Lieblingsgriff, den Du gerne anwendest?
ML: (lacht) Also ich liebe es natürlich, wenn mein Gegner am Boden liegt und ich ihn aus dieser Position heraus dann drehen kann.
Isabella: Warum hast Du Dich für den Greco-Stil entschieden und bist nicht im Freistil aktiv?
ML: Mir hat einfach von Anfang an der griechisch-römische Stil besser gefallen. Ich kannte es vom Boxen her, dass man sich auf den Oberkörper konzentriert und es ist mir auch immer leichter gefallen, im Greco-Stil zu ringen. Deshalb bin ich auch dabeigeblieben.
Isabella: Wie bereitest Du Dich auf einen Wettkampf vor?
ML: Wichtig ist im Vorfeld diszipliniert und leidenschaftlich gearbeitet zu haben. Ich weiß, dass viele meiner Ringer-Kollegen feste Rituale haben und sich lange und intensiv auf ihre Kämpfe vorbereiten. Mir reichen eigentlich fünf Minuten, um mich zu fokussieren und mental vorzubereiten. Dann will ich auf die Matte und einfach loslegen!
Isabella: Hast Du irgendwelche Vorbilder gehabt?
ML: Nicht wirklich. Ich habe mir sicher einige Sachen bei unterschiedlichen Ringern abgeschaut und bin all meinen Trainern dankbar für das, was ich unter ihnen lernen konnte. Generell bewundere ich aber alle Athleten, die für ihren Sport alles geben. Das müssen dann auch nicht unbedingt Profis oder Weltklasse-Ringer sein. Ich habe großen Respekt vor jedem, der mit Leidenschaft seinen Sport verfolgt und finde es großartig, wenn Kinder und Jugendliche den Willen mitbringen, sich stetig zu verbessern.
Isabella: Wie sieht das bei Dir als so erfahrener Ringer aus? Bist Du vor den Wettkämpfen auch noch nervös?
ML: (lacht) Nein, ich weiß, was ich kann und konzentriere mich voll auf mich! Das habe ich auch so in Kuba von klein auf beigebracht bekommen. Wir gehen in jeden Kampf mit der Überzeugung und Selbstsicherheit, gewinnen zu können. Selbstzweifel sind mir da fremd. Es ist Teil meiner mentalen Stärke, dass ich mich gar nicht erst damit beschäftige, einen Kampf verlieren zu können.
Isabella: Hast Du denn ein Lieblingsessen?
ML: (lacht) Ich esse eigentlich alles, was ich in die Finger bekomme!
Isabella: Musst Du denn auf Dein Gewicht achten oder kannst Du essen, was Du willst?
ML: Ja, ich achte schon darauf, dass ich überwiegend gesunde und gute Sachen zu mir nehme.
Isabella: Ist Deine Größe nur ein Vorteil? Oder kann das auch ein Nachteil sein, so groß zu sein?
ML: Ich bin mit meiner Größe sehr zufrieden und denke, dass es ein klarer Vorteil für mich ist. Die Kombination aus Gewicht und Größe ist bei mir sehr gut! Wie lange ringst du denn schon? Und macht es Dir Spaß?
Isabella: Seit vier Jahren bin ich beim Ringen und es macht mir sehr viel Spaß! Ich habe damals angefangen, weil es bei uns im Schulsport das Angebot gegeben hat. Ich bin dann bei einem Wettbewerb Dritte geworden und habe dann in Mühlheim weitergemacht.
ML: Ich habe auch einen zehnjährigen Sohn und eine dreijährige Tochter. Du musst diszipliniert sein und darauf hören, was deine Trainer und deine Eltern zu dir sagen. Nur so erreicht man die Ziele, die man sich setzen muss, um besser zu werden! Das ist sehr wichtig. Genauso habe ich das auch gemacht in Deinem Alter.
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Klein trifft groß: Mit Isabella Castiglione und Mijain Lopez Nunez

Für den Namen unserer Rubrik "Klein trifft groß" hätten wir rein optisch keine besseren Protagonisten als die zehnjährige Isabella Castiglione und dem 1,96 Meter großen Weltklasse-Ringer Mijaín López Núñez finden können. Während Isabella in der Klasse bis 28 Kilogramm antritt, ist der kubanische Ausnahmeathlet Lopez in der 130 Kilogramm Kategorie seit Jahren das Maß aller Dinge.
Im klassischen tabellarischen Lebenslauf hätte Mijaín López Núñez bei der Auflistung seiner Erfolge sicher Probleme, alles auf einer Seite unterbringen zu können. Der dreifache, fünffache Weltmeister und mehrfache Pan-Amerika-Meister hat bereits sämtliche Erfolge eingestrichen, die man als Ringer seiner Stilart erringen kann. Zurecht gilt der 1,96 Meter große Athlet in Fachkreisen als der wohl beste Schwergewichtsringer der Welt. Um seinen Ruhm als lebende Legende endgültig zementieren zu können, fehlt dem 37-jährigen Kubaner nur noch der Gewinn einer weiteren Goldmedaille. Bei den bevorstehenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 könnte López den legendären Russen Alexander Karelin übertrumpfen. Noch gilt der "Bär aus Sibirien" mit dreimaligem Olympiagold und einer Silbermedaille als erfolgreichster Schwergewichtsringer aller Zeiten.
Isabella Castaglione: Mijain, wie bist Du eigentlich damals zum Ringen gekommen? Mijain Lopez Nunez: Das hat eigentlich alles mit meinen Brüdern angefangen. Die haben mit dem Boxen angefangen und ich bin da anfangs mit dabei gewesen. Als ich dann zehn Jahre alt gewesen bin, habe ich mich aber fürs Ringen entschieden.
Isabella: Was waren Deine größten Erfolge bisher?
ML: Ich habe dreimal Gold bei den Olympischen Spielen gewonnen. 2008, 2012 und 2016 war ich dreimal hintereinander erfolgreich. Und bei den Weltmeisterschaften habe ich insgesamt fünfmal Gold geholt. Das war 2005, 2007, 2009, 2010 und zuletzt 2014. Außerdem habe ich bei den Panamerikanischen Spielen fünf weitere Goldmedaillen gewonnen, zuletzt in diesem Jahr.
Isabella: Gibt es einen Lieblingsgriff, den Du gerne anwendest?
ML: (lacht) Also ich liebe es natürlich, wenn mein Gegner am Boden liegt und ich ihn aus dieser Position heraus dann drehen kann.
Isabella: Warum hast Du Dich für den Greco-Stil entschieden und bist nicht im Freistil aktiv?
ML: Mir hat einfach von Anfang an der griechisch-römische Stil besser gefallen. Ich kannte es vom Boxen her, dass man sich auf den Oberkörper konzentriert und es ist mir auch immer leichter gefallen, im Greco-Stil zu ringen. Deshalb bin ich auch dabeigeblieben.
Isabella: Wie bereitest Du Dich auf einen Wettkampf vor?
ML: Wichtig ist im Vorfeld diszipliniert und leidenschaftlich gearbeitet zu haben. Ich weiß, dass viele meiner Ringer-Kollegen feste Rituale haben und sich lange und intensiv auf ihre Kämpfe vorbereiten. Mir reichen eigentlich fünf Minuten, um mich zu fokussieren und mental vorzubereiten. Dann will ich auf die Matte und einfach loslegen!
Isabella: Hast Du irgendwelche Vorbilder gehabt?
ML: Nicht wirklich. Ich habe mir sicher einige Sachen bei unterschiedlichen Ringern abgeschaut und bin all meinen Trainern dankbar für das, was ich unter ihnen lernen konnte. Generell bewundere ich aber alle Athleten, die für ihren Sport alles geben. Das müssen dann auch nicht unbedingt Profis oder Weltklasse-Ringer sein. Ich habe großen Respekt vor jedem, der mit Leidenschaft seinen Sport verfolgt und finde es großartig, wenn Kinder und Jugendliche den Willen mitbringen, sich stetig zu verbessern.
Isabella: Wie sieht das bei Dir als so erfahrener Ringer aus? Bist Du vor den Wettkämpfen auch noch nervös?
ML: (lacht) Nein, ich weiß, was ich kann und konzentriere mich voll auf mich! Das habe ich auch so in Kuba von klein auf beigebracht bekommen. Wir gehen in jeden Kampf mit der Überzeugung und Selbstsicherheit, gewinnen zu können. Selbstzweifel sind mir da fremd. Es ist Teil meiner mentalen Stärke, dass ich mich gar nicht erst damit beschäftige, einen Kampf verlieren zu können.
Isabella: Hast Du denn ein Lieblingsessen?
ML: (lacht) Ich esse eigentlich alles, was ich in die Finger bekomme!
Isabella: Musst Du denn auf Dein Gewicht achten oder kannst Du essen, was Du willst?
ML: Ja, ich achte schon darauf, dass ich überwiegend gesunde und gute Sachen zu mir nehme.
Isabella: Ist Deine Größe nur ein Vorteil? Oder kann das auch ein Nachteil sein, so groß zu sein?
ML: Ich bin mit meiner Größe sehr zufrieden und denke, dass es ein klarer Vorteil für mich ist. Die Kombination aus Gewicht und Größe ist bei mir sehr gut! Wie lange ringst du denn schon? Und macht es Dir Spaß?
Isabella: Seit vier Jahren bin ich beim Ringen und es macht mir sehr viel Spaß! Ich habe damals angefangen, weil es bei uns im Schulsport das Angebot gegeben hat. Ich bin dann bei einem Wettbewerb Dritte geworden und habe dann in Mühlheim weitergemacht.
ML: Ich habe auch einen zehnjährigen Sohn und eine dreijährige Tochter. Du musst diszipliniert sein und darauf hören, was deine Trainer und deine Eltern zu dir sagen. Nur so erreicht man die Ziele, die man sich setzen muss, um besser zu werden! Das ist sehr wichtig. Genauso habe ich das auch gemacht in Deinem Alter.
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